Ab und an sprangen die Fische aus dem Wasser um sich den einen oder anderen Leckerbissen zu schnappen. „Eine Ratte“ rief Klara entsetzt. Karapunar lächelte. „Nein, das ist keine Ratte, die da im Wasser schwimmt. Das ist ein Biber. Sieh, da vorne hat er seinen Bau!“

Erstaunt blickte das Mädchen auf die Biberburg, an welcher nun der Nager an seinem Damm aus Stämmen und Ästen arbeitete. Sie ruderten weiter, vorbei an Wiesen und Auen. Der süße Duft von den Blumen und Sträuchern bahnte sich seinen Weg in die Nase. Klara genoss es, fuhr mit der Hand immer wieder durch das kalte Wasser. Dann kamen sie an eine Schleuse. Hinter ihrem Boot ging ein großes Tor zu, das Wasser senkte sich und vor ihnen tat sich ein neues Tor auf, weiter ging die Fahrt.

Beim ersten Blick erkannte Klara, dass sie nun in einer ganz anderen Welt waren. Erstaunt blickte das Mädchen um sich. Es war ein ganz intensives eigenes Licht, so hell und rosa, wie wenn es von einer anderen Sonne käme. Die Farben aller Pflanzen waren noch intensiver als Klara diese bisher kannte. Auch das Wasser war ganz rein und klar. Am nahen Steg legte Karapunar mit dem Boot an. Die farbenprächtigsten Fische kamen ans Boot heran. Sowas hatte Klara bei den Fischen nur erlebt, wenn sie ihnen Futter zuwarf. Doch diese Fische waren nicht verschreckt, vielmehr schien es als ob sie Karapunar freudig begrüßen würden. Hin und wieder hüpfte einer heraus um mit einem lauten Platscher wieder unterzutauchen. Karapunar lächelte als ihn die Wasserspritzer berührten und bedankte sich für die nette Begrüßung.

„Ja, die Fische begrüßen uns auf ihre Art und Weise“, erklärte er Klara, die erstaunt mit offenem Mund dastand. „Komm, lass uns nun mal an Land gehen, dich wird noch einiges mehr überraschen!“ Sie gingen einen Weg entlang, der mit Kieselsteinen ausgelegt war. Klara fühlte jedoch nichts unter ihren Füßen. Kein Steinchen war zu spüren. Es schien, als ob sie im Gehen über diese Steine schweben würde. Zu beiden Seiten des Wegs blühten die wunderschönsten Narzissen, Kornblumen, Butterblumen und Margeriten und Insekten und Bienen ließen sich auf ihnen zu ihrem Mahl nieder.  Wie sehr hatte Klara bisher Angst von irgendwelchen Insekten gestochen zu werden doch hier in dieser Harmonie kam keine Furcht auf. Es war alles so harmonisch und friedvoll. Da gab es nichts, wovor man sich fürchten musste.